München, 30. Mai 2025 – Die EU-Kommission plant eine deutliche Verschärfung der Kriterien für sogenannten kohlenstoffarmen Wasserstoff. Künftig soll nur noch Wasserstoff förderfähig sein, der im Vergleich zu Erdgas mindestens 70 Prozent weniger Treibhausgase verursacht. Zusätzlich sollen Methanemissionen bei der Erdgasförderung höher angesetzt werden, was insbesondere die Produktion von „blauem“ Wasserstoff verteuert. Kritik kommt nun auch vom Münchner Wasserstofftechnologie-Unternehmen Siqens GmbH.
Das Unternehmen warnt vor einem Rückschritt beim Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft, sollten die geplanten Regelungen in dieser Form umgesetzt werden. Siqens entwickelt und vertreibt unter anderem Methanol-Brennstoffzellen sowie eine elektrochemische Wasserstoffseparation (EHS), mit der Wasserstoff dezentral und wirtschaftlich aus bestehenden Gasströmen gewonnen werden kann.
Dazu Dr. Thomas Klaue, CEO der Siqens GmbH: „Die von der EU-Kommission geplanten Regelungen zur Definition von kohlenstoffarmem Wasserstoff gehen in ihrer jetzigen Form an der Realität vorbei. Sie sind überambitioniert und gefährden den Aufbau eines funktionierenden Wasserstoffmarkts.
Die industriepolitische Logik verlangt nach technologieoffenen Lösungen. Statt potenziell klimawirksame Übergangstechnologien auszuschließen, braucht es klare Leitplanken und realistische Pfade zur Klimaneutralität. Dazu zählt auch der Einsatz von Wasserstoff aus bestehenden Infrastrukturen – etwa durch elektrochemische Separation aus Biogas oder Reformaten. Diese Verfahren ermöglichen unter Einsatz erneuerbarer Gase signifikante Emissionseinsparungen und bieten bereits heute wirtschaftlich tragfähige Optionen für dezentrale Anwendungen.
Unsere Technologie bei Siqens ermöglicht die dezentrale Erzeugung von hochreinem Wasserstoff zu einem Preis von unter zwei Euro pro Kilogramm* – das ist eine realistische Option für Industrie, Kommunen und mittelständische Unternehmen.
Europa darf sich im globalen Wettbewerb nicht durch übermäßige Regulierung selbst ausbremsen. Wenn Investitionen verhindert und Wertschöpfungsketten blockiert werden, schwächt das nicht nur den Klimaschutz, sondern auch die industrielle Basis Europas.
Das Ziel der EU ist richtig – der Weg dorthin muss jedoch machbar bleiben. Wir brauchen mehr Pragmatismus, mehr wirtschaftliche Vernunft und den Mut, bestehende Potenziale konsequent zu nutzen.“
Über Siqens
Die Siqens GmbH mit Sitz in München entwickelt Technologien zur dezentralen Energieversorgung auf Basis von Wasserstoff und Methanol. Das Unternehmen bietet u. a. hocheffiziente Methanol-Brennstoffzellen und eine neuartige Technologie zur elektrochemischen Wasserstoffseparation an. Ziel ist es, wirtschaftliche und praxistaugliche Lösungen für eine klimaneutrale Energiezukunft bereitzustellen – besonders für Anwendungen in Industrie, Infrastruktur und abgelegenen Versorgungsbereichen.